Moin moin! Nachdem wir neulich schon eine vegane Räucherlachs-Alternative aus Karotten auf den Blog geladen haben, folgt heute ein veganer Sahnehering aus Auberginen. Klingt erstmal komisch, funktioniert aber ganz hervorragend. Denn geschälte und gekochte Aubergine hat eine relativ weiche, fast schon glitschige, aber dennoch bissfeste Konsistenz, die dem Fischfilet recht nahe kommt. Für den Fischgeschmack in der Aubergine sorgt mal wieder die gute alte Alge.
Veganen Sahnehering hatten wir vor Jahren schon mal gemacht. Den Trick mit den Auberginen kannten wir noch. Aber was ist in Sahnehering denn sonst eigentlich so drin? Puh, gute Frage. Aber das Rezept soll ja möglichst authentisch sein. Daher haben wir uns im Supermarkt heimlich ans Kühlregal mit den Fischprodukten geschlichen, um die Zutatenlisten zu studieren. Vermutlich haben wir uns dabei auch hin und wieder paranoid über die Schulter geschaut. Als Veganer*in hat man schließlich einen guten Ruf zu verlieren. 😉
Doch hinterher waren wir schlauer. Die industriell gefertigen Sahne Heringsfilets bestehen neben Hering in der Regel aus Sahne, Joghurt, Mayonnaise (versteckt als Rapsöl und Eigelb), Zwiebel, Gurke, Apfel und ein paar Gewürzen. Und genau daraus haben wir unsere Sahnesauce für den veganen Sahnehering dann auch zusammengerührt. Also natürlich aus den rein pflanzlichen Alternativen, eh klar. Mit den Ergebnis sind wir jedenfalls mehr als zufrieden. Und jetzt holen wir uns noch einen Teller.
Veganer Sahnehering
Zutaten
Auberginen-Hering
- 450 g Aubergine
- 1 Blatt Nori-Alge
- 2 EL Apfelessig
- 1 EL Salz
- 250 ml Gewürzgurken-Sud
- 250 ml Wasser
Sahne-Sauce
- 1/2 Zwiebel
- 1/2 Apfel, säuerlich
- 50 g Essiggurken
- 100 g veganer Joghurt
- 100 ml vegane Sahne
- 4 EL vegane Mayonnaise
- 1 TL Dill, gehackt
- 2 EL Gewürzgurken-Sud
- Salz + Pfeffer
Zubereitung
- Aubergine schälen und in ca. 1/2 cm dicke Scheiben schneiden. Aus diesen dann nach Belieben etwas kleinere "Fischfiletstücke" schneiden.
- Wasser, Gurkenwasser, Salz, Apfelessig in einen Topf geben. Die Nori-Alge grob zerrupfen und dazugeben. Alles aufkochen. Die Auberginen-Stücke zugeben und bei mittlerer Temperatur 5 Minuten köcheln lassen. Im Sud abkühlen lassen bis sie zumindest nicht mehr heiß sind. Je länger die Aubergine zieht, desto mehr Geschmack hat sie.
- Zwiebel schälen und fein hacken. Apfel und Essiggurken fein würfeln. Alle Zutaten der Sahne-Sauce verrühren. Die abgekühlten Auberginen-Stücke aus dem Sud nehmen und in die Sahne-Sauce geben. Für einen besonders fischigen Geschmack einige der Algenstücke ebenfalls unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und im Kühlschrank gut durchziehen lassen, optimalerweise über Nacht.
Notizen
Song zum Rezept:
Hundreds sind eine Electropop Band aus Hamburg und passen daher perfekt zu diesem Gericht aus dem hohen Norden, welches die Vergangenheit (traditionelles Essen) und die Zukunft (pflanzliche Ernährung) vereint.
(Du möchtest alle Songs zum Rezept anhören? Hier sind sie gesammelt in einer Playlist)
Christiane Macke
Das Rezept ist so unglaublich lecker! Ich habe die Menge der Sauce verdoppelt und 3x mehr Gurken und 4x soviel frischen Dill verwendet. Großartig!
Andi
Danke für dein Feedback, Christiane! Freut uns, dass es dir so gut schmeckt.
Und ja, dieses Verlangen nach extra Sauce kennen wir auch sehr gut. 😉
LG
Andi
Nastvogel Brigitte
Herzlichen Dank für das wunderbare Rezept
Andi
Sehr gerne, Brigitte. Freut uns!
LG
Andi
Steffen
Sehr gutes Rezept. Schmeckt hervorragend.
Haben den Tip aus dem Kommentaren befolgt und doppelt Soße gemacht. Dann passt es perfekt.
Bettina
Welche vegane Sahne nimmt man am besten? Geht Hafersahne?
Andi
Hallo Bettina.
Nimm einfach die vegane Sahne, die dir am besten schmeckt. Hafersahne ist zum Beispiel wunderbar.
LG
Andi
Desiree
Danke für dieses leckere Rezept. Sonst mache ich den Auberginen-Hering nur mit Joghurt, aber mit Sahne + Mayo ist es nochmal leckerer!
Andi
Freut mich, wenn es auch dir so gut schmeckt, liebe Desiree.
LG
Andi
Sabina
Danke für das Rezept, versuche das gerade zum ersten Mal mit etwas improvisierter Soße und Sud, da ich so Lust drauf hatte und alles da, bis auf die Essiggurken. Allerdings habe ich geretteten Gurken-Relisch da, da passen fast alle Zutaten, und der kam in die Soße. beim Sud habe ich mir beholfen einer Mischung aus Essig und Gemüsebrühe. Riecht ziemlich gut so, und die Soße schmeckt super. Jetzt wo ich die Kommentare gelesen habe, stocke ich evtl. noch einmal auf. 🙂
Die zieht jetzt im Kühlschrank und die „Hering“happen kühlen im Sud ab
So, meine Frage: offensichtlich geht es hier um andere Norialgenblätter, als die, die ich mir vor Kurzem besorgt habe. Ich habe welche von Arche, so große, rechteckige Blätter. Geschmack ist perfekt, aber die zerfallen halt im Kochwasser zu Mus. Da gibt es nichts, wovon ich dann ein paar Stücke nehmen könnte. Ich kann gucken, dass ich nur einen Teil davon dann beim rausholen der Auberginenstücke erwische.
Das hatte ich natürlich auch letzt bei meinem ersten Karottenlachs, aber da ich die Karottenstreifen im Passiersieb kurz abgeschreckt habe, wae der Schmodder dann hauptsächlich unten im Sieb und ich konnte von den Karotten einiges abstreifen. Die werden ja danach mariniert. Hier geht das ja nicht, da ich den Sud ja nicht abwaschen kann. Denke ich zumindest.
Also, bitte, von welchen Norialgenblättern ist in diesen Rezepten die Rede?
Normal hätte ich gerne noch etwas Algenöl dazu gegeben, fürchte aber, das wird dann too much.
Andi
Hallo Sabina.
Genau, nimm einfach etwas von dem „Schmodder“.
Es sind in dem Rezept schon die herkömmlichen Algenblätter gemeint, die auch fürs Sushi benutzt werden. Und ja, die werden sehr sehr weich, wobei sie bei mir ehrlich gesagt, wenn man denn genau hinschaut, noch einzelne Stücke und nicht einfach ein homogener Brei waren.
LG und guten Appetit!
Andi
Sabina
Danke für Deine schnelle Antwort.
Ja, so habe ich es notgedrungen gemacht.
Bei mir ist das wirklich Brei aus Pulver. Evtl. kommt es darauf an, ob man geröstete oder ungeröstete Blätter verwendet, aber keine Ahnung. Diese hier sehen irgendwie gar nicht wie die vom Sushi aus, allerdings kenne ich die nur am fertigem Produkt. Meine hier sehen aus wie …. gaaanz dünne Pressspanplatte ^^ oder sehr dünnes Löschpapier.
Ich habe gestern beim Zusammenfügen tatsächlich noch 5 ml Algenöl dazu getan.
Bin mal gespannt. Soll es heute Mittag zu Pellkartoffeln geben.
Sabina
Danke für Deine schnelle Antwort.
Ja, so habe ich es notgedrungen gemacht.
Bei mir ist das wirklich Brei aus Pulver. Evtl. kommt es darauf an, ob man geröstete oder ungeröstete Blätter verwendet, aber keine Ahnung. Diese hier sehen irgendwie gar nicht wie die vom Sushi aus, allerdings kenne ich die nur am fertigem Produkt. Meine hier sehen aus wie …. gaaanz dünne Pressspanplatte ^^ oder sehr dünnes Löschpapier.
Ich habe gestern beim Zusammenfügen tatsächlich noch 5 ml Algenöl dazu getan.
Bin mal gespannt. Soll es heute Mittag zu Pellkartoffeln geben.
Edit: Hat es heute Mittag gegeben, mit Salzkartoffeln. Das war ja so dermaßen lecker! Den Geschmack der Soße kannte ich ja schon, aber der erste Bissen war so ein WOW Moment. Habe echt die Augen aufgerissen und überlegt, wo der Hering da jetzt herkommt. 😉
Wird es jetzt öfter geben. 😛
Beate Gailus
Ein tolles Rezept. Habe die Soße auch verlängert.
Meine Frage ist, wie habt ihr das so schön weiß hingekriegt? Bei mir ist das alles grau. Was allerdings dem Geschmack keinen Abbruch tut. Sieht nur nicht so schön aus.
Danke für die Antwort.
Andi
Hallo Beate.
Der Farbton kommt vermutlich auf die verwendeten veganen Varianten von Mayo, Sahne und Joghurt an. Der Sojajoghurt hat immer einen leichten Graustich. Mayo (z.B. fertig gekaufte von den Supermarkt-Eigenmarken) und Hafercuisine (z.B. von Oatly) sind eigentlich relativ weiß. Und so ist dann das hier zu sehende Ergebnis zustande gekommen. Einen speziellen Trick gibts also nicht.
Liebe Grüße
Andi
Tim
Das Rezept ist wirklich prima.
Man kann aber noch etwas mehr an Geschmack herausholen. Das habe ich erreicht, indem ich die Auberginen zunächst ohne Fett in einer Pfanne beidseits angeröstet habe, sie dann in etwa 1,5 cm breite Streifen geschnitten habe und sie anschließend für 10 Minuten bei 250° in den Backofen gab, den dann ausgestellt hatte und die Auberginen im Backofen abkühlen ließ. Das hat einerseits leichte Röstaromen in das Gericht gebracht und zweitens die Auberginen deutlich entwässert. In den aufgekochten Sud habe ich dann auch mehr Nori-Algenblätter zugegeben, nämlich 3 und die Auberginen über Nacht darin im Kühlschrank ziehen lassen. Für die angegebene Flüssigkeitsmenge habe ich übrigens 750 g Auberginen genommen. Am nächsten Tag habe ich dann die Sahne-Sauce angerührt, für die Menge dann allerdings deutlich mehr als hier im Rezept stehend und die Auberginen dazugegeben. Da diese dann die ganze Flüssigkeit wegen des vorangegangenen Wasserverlusts aufgenommen hatten, erübrigte sich das Abgießen und es landete dann also alles in der fertigen Sauce. Am Ende ist die Aubergine von Konsistenz und Geschmack näher am Original.