Als wir vor vielen Jahren zum ersten Mal Karottenlachs gemacht haben, waren wir von Geschmack und Konsistenz hin und weg. Mit nur ein paar Zutaten lassen sich gegarte Möhrenstreifen tatsächlich in einen authentischen pflanzlichen Lachs verwandeln. Wichtig hierfür sind der Räuchergeschmack (Liquid Smoke), das fischige Aroma (Nori-Alge) und etwas Fett.
Auch heute lieben wir noch diese täuschend echte, aber super günstige, vegane Räucherlachs Variante. Nach vielen verschiedenen Versuchen wurde es nun endlich Zeit für ein eigenes Rezept. Einerseits, um selbst nicht jedes Mal aufs Neue überlegen zu müssen, wie wir den veganen Räucherlachs denn nun genau machen. Andrerseits, weil wir unsere Zubereitungsart natürlich gerne mit unseren treuen Leser*innen teilen wollen.
Denn die bekanntesten Rezepte im Netz sind uns persönlich eigentlich zu umständlich oder zu schwankend im Ergebnis. Wir wollen die Karotten ehrlich gesagt nicht extra auf einem Salzbett im Ofen garen. Die viel simplere Methode ist das Kochen der Möhrenstreifen im Wasser. Doch dabei den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, um die Möhren aus dem Wasser zu holen, ist in etwa so schwierig, wie eine vollreife Avocado zu ertasten, die noch keine matschigen Stellen hat. Gefühlt liegen zwischen „die Karottenstreifen sind noch zu fest“ und „Hilfe, sie zerfallen in kleine Stücke“ nämlich genau 2 Sekunden.
Das ist beim Dämpfen glücklicherweise etwas anders. Durch die schonendere Zubereitungsart wird es deutlich einfacher, den richtigen Garpunkt zu treffen. Eigentlich wird es sogar fast unmöglich, die Karotten komplett zu zerkochen. Außer du vergisst komplett, dass du sie auf den Herd gestellt hast. 😉 Das Dämpfen dauert zwar ein paar Minuten länger als die Zubereitung im kochenden Wasser, lohnt sich aber für ein optimales Ergebnis.
Wir besitzen übrigens selbst weder Dampfgarer noch Dämpfeinsatz. Stattdessen hängen wir zum Dämpfen einfach ein Metallsieb in einen Kochtopf. Der Topf wird dann ein bis zwei Finger breit mit Wasser gefüllt, welches aufgekocht wird. Dann drehen wir die Temperatur herunter, dass das Wasser gerade nicht mehr sprudelnd kocht. Nun kommt das Gargut (hier also die Karottenstreifen) in das Sieb und wird bei aufgelegtem Deckel gedämpft.
Dank Leinöl (und Rapsöl) enthält unser veganer Lachs genau wie der Fisch essenzielle Omega-3-Fettsäuren, die unser Körper benötigt, aber nicht selbst herstellen kann. Die ausreichende Zufuhr von Omega-3 kann auch bei einer veganen Ernährung kritisch sein, da wir im Verhältnis meist zu viele Omega-6-Fettsäuren zu uns nehmen.
Karottenlachs - Veganer Räucherlachs
Zutaten
- 400 g Karotten
Marinade
- 1 Blatt Nori-Alge, oder 3 EL Algenflocken
- 2 EL neutrales Pflanzenöl, z.B. Rapsöl
- 1 EL Leinöl
- 1 EL Ahornsirup
- 1 TL Weißweinessig
- 2 TL Liquid Smoke**
- 1 TL Salz
- 1/2 Zitrone, Saft
- 2 EL Dill, gehackt
Zubereitung
- Die Karotten schälen und mit Sparschäler oder Gemüsehobel der Länge nach in sehr dünne Streifen hobeln.
- Die Karottenstreifen so lange dämpfen, bis sie sehr weich sind. Dies dauert je nach Dicke und Größe der Stücke sowie je nach Art des Dämpfens unterschiedlich lange. Zur groben Orientierung: ca. 20-45 Minuten. Prüfe die Karotten einfach zwischendurch mal. Wer keinen Dampfgarer hat: hierfür kann auch einfach etwas Wasser in einen Topf gegeben und die Karotten in einem Sieb darüber in den Topf gehängt werden. Die Temperatur dann so einstellen, dass das Wasser ganz leicht köchelt, um die Möhren bei geschlossenem Deckel zu dämpfen.
- Die Nori-Alge fein hacken, am besten mit der Küchenmaschine. Alle Zutaten der Marinade verrühren. Zusammen mit den noch warmen Karottenstreifen in ein verschließbares Gefäß geben. Nun am besten 1-2 Tage im Kühlschrank durchziehen lassen. Dabei hin und wieder durchschütteln.
Song zum Rezept:
Sammy the Salmon (Sammy, der Lachs) macht den Lachs-Tanz und lehrt uns dabei sogar noch ein paar Dinge über das Leben der Lachse. Auch das Musikvideo zum Chemical Brothers Klassiker aus dem Jahre 2007 ist sehr empfehlenswert.
(Du möchtest alle Songs zum Rezept anhören? Hier sind sie gesammelt in einer Playlist)
Schreibe einen Kommentar