Rotkohl (oder Blaukraut, wie es in weiten Teilen Süddeutschlands heißt) ist beim Weihnachtsessen neben Knödeln vermutlich DIE Beilage. Häufig wird er mit Äpfeln verfeinert. Die fruchtige Süße und Säure passt nämlich sehr gut zum Kohl. Und auch wenn es gar nicht so schlechten Rotkohl bereits fertig zu kaufen gibt, sogar im Glas, machen wir ihn am liebsten selbst.
Die Zubereitung des fruchtigen Apfel-Rotkohls ist nämlich gar nicht so viel Arbeit. Ein bisschen Rotkohl, Zwiebel und Apfel kleinschneiden, anschwitzen und köcheln lassen. Das war’s. Klar, die Kochzeit beträgt mindestens 60 Minuten. Aber die Zeit kann man ja anderweitig nutzen. Der Rotkohl ist nämlich schon groß und köchelt ganz alleine vor sich hin. Er muss zwischendurch nicht mal unbedingt umgerührt werden. Du kannst also einfach die Füße hochlegen und dich über den tollen Duft freuen, der durch deine Wohnung zieht.
Wir haben in den letzten Jahren unzählige Male Rotkohl gekocht, waren aber ehrlich gesagt nicht immer 100%ig zufrieden. Mal war er selbst nach 2 oder 3 Stunden Kochzeit noch ziemlich bissfest. Ein anderes Mal war er einen Tick zu trocken. Der Kohl wirkte fast schon spröde, glänzte nicht. Doch jetzt haben wir den Dreh raus und wissen, wie der Apfel-Rotkohl garantiert saftig und glänzend auf dem Teller landet.
Geheimzutat Nummer 1 ist veganes Zwiebelschmalz. Das sorgt für Glanz und einen richtig guten Geschmack. Klar, ist ja auch Fett. Aber ein bisschen Fett ist voll okay. Pro Portion reicht ein halber Esslöffel, also keine Angst. Veganes Zwiebelschmalz gibt es unter dem Namen ZwiebelSchmelz in so ziemlich jedem Supermarkt und auch in den meisten Drogeriemärkten zu kaufen. Ist meist in Glas abgefüllt und steht bei den veganen Aufstrichen.
Die zweite wichtige Zutat ist Rotwein. Rotkohl sollte mit etwas Flüssigkeit gekocht werden, um richtig saftig zu werden. Rotwein bringt nicht nur einen guten Geschmack in den Kohl, er unterstützt auch bei der Farbgebung. Als alkoholfreie Alternative würden wir daher als erstes zu rotem Traubensaft raten. Apfel- oder Orangensaft sind auch lecker, unterstützen aber nicht die rote Farbgebung. Bei der Verwendung von Saft kann der Zucker weggelassen werden. Falls weder Wein noch Saft im Haus ist, geht sonst auch Gemüsebrühe ergänzt durch einem Schuss Essig.
Geheimzutat Nummer 3 sind die eingemachten Preiselbeeren. Auch die sorgen für extra viel Glanz. Ganz nebenbei fügen sie dem Gericht eine weitere Ebene an Süße und Säure hinzu. Diese ergänzt den Apfel wunderbar. So ergibt sich trotz einer ziemlich überschaubaren Zutatenliste ein hochkomplexes Geschmacksbild.
Rotkohl bzw. Blaukraut schmeckt uns am besten zu traditionellen Sonntagsessen wie Rouladen oder Braten (wie unserem leckeren Linsenbraten). Es kann aber auch als sehr einfaches Gericht mit Kartoffelpüree oder -klößen serviert werden. Falls du den Apfel-Rotkohl schon fertig hast, geht das ziemlich schnell. Daher lohnt es sich unserer Meinung nach, etwas im Tiefkühler zu haben. Wir raten daher dazu, immer mindestens die im Rezept angegebene Menge zu kochen, auch in einem 2-Personen-Haushalt.
Veganer Apfel-Rotkohl
Zutaten
- 1 kg Rotkohl, entspricht ca. 1 kleinen Kopf
- 2 Zwiebeln
- 1 Apfel
- 3 EL veganes Zwiebelschmalz, alternativ vegane Butter oder Pflanzenöl
- 3 EL Zucker
- 200 ml Rotwein
- 1 Blatt Lorbeer
- 3 Gewürznelken
- 3 Körner Piment
- 1 TL Salz
- 1/2 TL Pfeffer
- 3 EL eingemachte Preiselbeeren, alternativ Marmelade nach Wahl
- 2 EL Apfelessig
Zubereitung
- Vom Rotkohl die äußeren Blätter entfernen. Ihn vierteln und den Strunk herausschneiden. Anschließend den Kohl in feine Streifen hobeln oder schneiden. Die Zwiebel fein würfeln. Apfel entkernen und grob würfeln.
- Zuerst die Zwiebel mit dem Zwiebelschmalz bei mittlerer Temperatur in einem großen Topf anbraten. Dann Rotkohl, Apfel und Zucker hinzugeben und etwas karamellisieren lassen. Mit Rotwein ablöschen. Salzen und pfeffern. Die Gewürze hineingeben (z.B. in einem Gewürzsäckchen oder Teesieb) und mit geschlossenem Deckel bei niedriger Temperatur für 60-90 Minuten köcheln lassen.
- Die Gewürze aus dem Rotkohl entfernen. Den Apfel-Rotkohl mit Apfelessig, eingemachten Preiselbeeren und ggf. nochmal Salz und Pfeffer abschmecken.
Bianca
Unglaublich lecker. Danke für das tolle Rezept.
Andi
Sehr gerne, Bianca. Vielen Dank für dein Feedback. Freut uns immer, wenn wir auch andere mit unseren Rezepten glücklich machen können.
LG
Andi