Unser diesjähriges Weihnachts-Hauptgericht hat es in sich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn um unseren Braten aus Rote Bete, Linsen und Nüssen wird nicht nur eine leckere Schicht aus Pilzen und Maronen gepackt, sondern zusätzlich noch ein Blätterteigmantel. So kann kein Geschmack entweichen und der Braten bleibt schön saftig. Optisch macht es natürlich auch was her. Die Arbeit lohnt sich also dreifach. Mindestens.
Vorbild für das Gericht ist der Klassiker Filet Wellington. Ein mit einer Duxelles (eine sehr fein gehackte Masse aus Pilzen) ummanteltes Rinderfilet (anfangs wohl sogar Pferdefilet) im Blätterteigmantel. Der Name geht vermutlich auf den ersten Duke von Wellington, Arthur Wellesley, zurück. Wenn es dir jetzt wie uns geht und bei dem Namen überhaupt gar nichts klingelt: Er war der britische Militärführer, der Napoleon in der Schlacht bei Waterloo besiegt hat. Das Gericht entstand also vermutlich in der Zeit kurz nach 1800.
Über 200 Jahre später ist dann zum Glück alles etwas anders. England kämpft nicht mehr mit Frankreich und wir kochen weder mit Pferd noch mit Rind. Bei uns bildet ein herzhafter veganer Braten aus Rote Bete, Linsen und Nüssen das Kernstück. Die Pilz-Duxelles erweitern wir außerdem um Maronen. So schmeckt das Gericht noch mehr nach Winter und Weihnachten. Ein paar Gewürze dürfen auch nicht fehlen. Eh klar. Das war’s dann im Grunde aber auch mit den Zutaten.
Die größte Arbeit besteht im Zerkleinern der Zutaten. Wer eine richtig gute Küchenmaschine besitzt, ist hier klar im Vorteil. Wer (wie wir) nur einen semi-guten Standmixer oder vielleicht auch nur einen Pürierstab zu Hause hat, sollte das Zerkleinern in mehreren Etappen erledigen. Das dauert etwas länger, funktioniert aber auch wunderbar. Ganz theoretisch ginge es natürlich auch ganz ohne technische Hilfsmittel. Beim Kleinhacken per Hand könnten aber durchaus weitere 200 Jahre vergehen.
Nach der Vorbereitung wird der Rote-Bete-Braten kurz vorgebacken und dann beginnt die richtig schöne Handarbeit. Auf den Blätterteig kommt erst etwas Pilz-Duxelles und darauf wiederum der Braten. Der wird dann fein säuberlich mit der restlichen Pilz-Maronen-Masse eingepackt und schließlich mit Blätterteig umschlossen.
Wenn du cleverer bist als wir, setzt du den Braten entgegengesetzt auf den Blätterteig. D.h. die lange Seite des Bratens sollte parallel zur kürzeren Seite des Blätterteigs liegen. Eben genau andersherum als auf den Bildern. So hast du am Ende auch keine Probleme beim Einschlagen. Ist uns nur leider erst hinterher aufgefallen. Immerhin können wir dir jetzt verbindlich sagen, dass der Blätterteig sich zur Not auch noch etwas stretchen lässt und kleine Löcher mit Teigresten ausgebessert werden können. 😉
Wir servieren unser veganes Filet Wellington mit Apfel-Rotkohl, Rosenkohl aus dem Ofen und unserer veganen Bratensauce. Durch den Blätterteigmantel und die Linsen im Braten braucht es unserer Meinung nach nicht unbedingt eine zusätzliche Sättigungsbeilage. Natürlich würden Kartoffelpüree, Semmelknödel oder Kartoffelklöße aber auch wunderbar dazu passen.
Veganes Filet Wellington mit Rote Bete
Zutaten
Rote-Bete-Braten
- 500 g Rote Bete, roh
- 1 Dose grüne Linsen, 240 g Abtropfgewicht
- 100 g Walnüsse
- 50 g Sonnenblumenkerne
- 75 g Haferflocken
- 1 Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 EL Rosmarin, gehackt
- 1 TL geräuchertes Paprikapulver**
- 1 EL Tomatenmark
- 2 TL Senf
- 1 TL Salz
- 1/2 TL Pfeffer
Pilz-Maronen-Duxelles
- 650 g Pilze
- 100 g Maronen, gekocht
- 1 Zwiebel
- 1 TL Thymian
- Salz + Pfeffer
- Pflanzenöl
Blätterteig
- 1 Packung veganer Blätterteig, 275 g
- 1 EL Pflanzenmilch, zum Bestreichen
Zubereitung
- Die Rote Bete schälen und genau wie Zwiebel und Knoblauch grob würfeln. Die gekochten Linsen gut abtropfen lassen. Alle Zutaten des Bratens in einer Küchenmaschine oder mit einem Stabmixer zu einer relativ homogenen Masse pürieren. Diese darf aber noch etwas stückig sein. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und einen Braten formen, der fast so lang ist, wie die kurze Seite des Blätterteigs. Im Ofen bei 180 Grad Celsius ca. 20 Minuten vorbacken. Abkühlen lassen.
- Inzwischen Pilze, Zwiebel und Maronen in der Küchenmaschine fein hacken. Wer keine Küchenmaschine hat, kann die Zutaten sehr fein hacken und nach dem Braten und Abkühlen am besten nochmal gut durchhacken.
- In einer Pfanne die Pilz-Maronen-Massse mit etwas Pflanzenöl bei mittlerer Temperatur anbraten. Mit Salz, Pfeffer und Thymian würzen. So lange weiter braten, bis die Flüssigkeit zum großen Teil verkocht ist und sich alles gut verbunden hat. Die Masse nun ebenfalls abkühlen lassen.
- Den Blätterteig aus dem Kühlschrank nehmen und ausrollen. Nun zuerst eine dünne Schicht Pilz-Maronen-Duxelles in der Größe des Bratens auf den Blätterteig geben. Und zwar so, dass die lange Seite des Bratens parallel zur kurzen Seite des Blätterteigs ist. Darauf den Rote-Bete-Braten setzen. Den Braten mit der restlichen Duxelles von allen Seiten bedecken. Alles gut andrücken. Den Blätterteig zusammenfalten und die Nahtstelle gut verschließen. Eventuell überschüssigen Blätterteig abschneiden (kann als Deko auf den Braten gesetzt oder für andere Gerichte verwendet werden).
- Den Braten auf ein Backblech geben und mit der Pflanzenmilch bestreichen. In den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen geben und ca. 45 Minuten backen.
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