Christstollen, Weihnachtsstollen oder Dresdner Stollen. Der brotförmige Kuchen aus Hefeteig hat viele Namen. Je nach verwendeten Zutaten und Mengenverhältnissen kann er aber auch Butterstollen, Mandelstollen, Marzipanstollen, Nussstollen oder Quarkstollen heißen. Er besteht in der Regel aber immer aus ordentlich Butter, Mehl, Milch (oder Quark), Ei und Gewürzen. Zusätzlich werden auch Einlagen wie Rosinen, Mandeln oder Marzipan in den Teig gegeben. Er schmeckt zwar das ganze Jahr lecker, hat aber vor allem zur Winter- und Weihnachtszeit Tradition.
Unser veganer Christstollen kommt relativ klassisch daher. Also außer dass wir natürlich Butter, Milch und Ei durch vegane Butter (oder Margarine) sowie Pflanzenmilch ersetzen. 😉 Aber die restlichen Zutaten orientieren sich sehr am traditionellen Dresdner Christstollen. Ein paar gemahlene Mandeln verfeinern also den Teig. Als Füllung verwenden wir in Rum eingelegte Rosinen, Orangeat sowie Zitronat. Etwas Zitronenabrieb, Zimt, Ingwer und Kardamom bilden dann unser individuelles i-Tüpfelchen des Geschmacks. Sowohl Füllung als auch Gewürze können natürlich ganz einfach nach eigenen Vorlieben abgewandelt werden.
Die Zubereitung von Stollen erfordert zwar etwas Wartezeit (Rosinen einweichen + der Teig muss gehen + 50 Minuten Backzeit), ist sonst aber eigentlich ziemlich easy. Der fett- und zuckerhaltige Hefefeinteig verzeiht unserer Meinung nach viel besser Ungenauigkeiten als sein herzhaftes Pendant. Wer also mit dem Teig von Pizza und Pide klar kommt, wird hier gar keine Probleme haben. Trotzdem gilt natürlich die gleiche Grundregel: ist der Teig zu bröselig, sollte noch etwas Flüssigkeit dran. Ist er zu klebrig, darf noch etwas Mehl eingearbeitet werde.
Nach dem Gehen wird der Teig einfach mit den Händen zu einem länglichen Laib geformt. Für den speziellen Stollen-Look wird dann noch die eine Hälfte, z.B. mit einem Nudelholz, plattgewalzt und anschließend über die andere Hälfte gefaltet. Auch das ist aber gar nicht schwer. Um die Erklärungen der Zubereitung zu unterstützen, haben wir hierzu zusätzlich noch eine kleine Bilderserie geschossen. So kann auch bei dir nichts schief gehen. Und die inneren Werte zählen eh viel mehr als bloße Äußerlichkeiten!
Veganer Christstollen
Zutaten
Teig
- 500 g Weizenmehl
- 75 g Mandeln, gemahlen
- 2 Päckchen Trockenhefe (= 7 g), entspricht 1 Würfel frische Hefe (= 42 g)
- 50 g Zucker
- 15 g Vanillezucker
- 1 TL Zitronenschale, gerieben
- 1 TL Zimtpulver
- 1/4 TL Ingwerpulver
- 1 Prise Kardamompulver
- 200 g vegane Butter, zimmerwarm
- 125 ml Pflanzenmilch, zimmerwarm
Rosinenmischung
- 100 g Rosinen
- 70 g Orangeat
- 30 g Zitronat
- 50 ml Stroh-Rum, alternativ Apfel- oder Orangensaft
Nach dem Backen
- 70 g vegane Butter, geschmolzen
- Puderzucker
Zubereitung
- Rosinen, Orangeat und Zitronat in ein Schraubglas oder eine Schüssel geben. Mit dem Rum begießen und 1 Stunde einweichen lassen. Dieser Schritt kann aber auch schon am Vorabend erledigt werden, damit alles über Nacht noch besser durchzieht.
- Die trockenen Zutaten des Teigs (Mehl, gemahlene Mandeln, Trockenhefe, Zucker, Vanillezucker, Zitronenschale sowie Zimt-, Ingwer- und Kardamompulver) in eine große Schüssel geben und vermengen.
- Vegane Butter in Stücken und die Pflanzenmilch (erstmal nur 100 ml!) dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Die Rosinenmischung inklusive Flüssigkeit hinzugeben und kurz unterkneten. Ggf. nach und nach die restliche Pflanzenmilch dazugeben, falls der Teig noch zu trocken erscheint. Ihn dann an einem warmen Ort abgedeckt ca. 2 Stunden gehen lassen.
- Den Teig auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und zu einem länglichen Laib formen. Etwa die Hälfte des Stollens mit einem Nudelholz zur langen Seite hin flach ausrollen und über den dicken Teil falten. Mit den Händen nochmal zurecht formen und herausstehende Rosinen etwas in den Teig drücken, damit sie beim Backen nicht verbrennen.
- Den Stollen erneut abdecken und kurz gehen lassen. Den Ofen inzwischen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Sobald der Ofen vorgeheizt ist, den Stollen hineingeben und ca. 50 Minuten backen. Falls er während des Backens außen zu dunkel werden sollte (jeder Ofen ist schließlich anders), notfalls mit Alufolie abdecken.
- Den Stollen nach dem Backen mit der geschmolzenen Butter bepinseln. Abschließend großzügig mit Puderzucker bestäuben und vollständig abkühlen lassen.
- Um das Aroma zu intensivieren, wird der Stollen traditionell luftdicht in Klarsichtfolie oder Alufolie eingewickelt und dann für mindestens 1-2 Wochen an einem dunklen, kühlen und feuchten Ort gelagert, z.B. im Keller, am Dachboden oder einfach am kühlsten Platz in der Wohnung. Die Zero Waste Alternative zur Folie wäre das Einwickeln in Stoff mit anschließender Lagerung in z.B. einer Blechdose. Aber der Stollen schmeckt auch direkt nach dem Abkühlen schon lecker.
Schreibe einen Kommentar