Kulinarisch kann man zum Glück auch in Zeiten von Covid-19 auf Reisen gehen. Heute entführen wir euch daher nach Südamerika und servieren das brasilianische Nationalgericht. Feijoada ist ein deftiger Bohneneintopf, der als großes Festmahl mit Farofa (geröstetes Maniomehl), grünem Blattgemüse, Reis und Orangenscheiben serviert wird.
Zur Erfindung von Feijoada kursiert die Geschichte, dass sie Sklaven in Brasilien zu ihren geliebten schwarzen Bohnen die Fleischreste gegeben haben, die von ihren Sklavenbesitzern aussortiert wurden. Hierfür gibt es aber keine geschichtlichen Beweise und vermutlich waren zu dieser Zeit Schweinenase, -schwanz, -füße und Innereien eher teure Delikatesses, die auch von den reichsten Menschen nicht weggeworfen wurden. Wahrscheinlicher ist es also, dass Sklaven dieses Gericht für ihre Besitzer kochten mussten.
In Brasilien findet man jedenfalls noch heute die traditionelle und etwas günstigere Variante, die aber zunehmend durch Versionen mit teureren Fleischstücken ersetzt wird. Wir verzichten für unsere vegane Feijoada natürlich gänzlich auf totes Tier. Dafür dürfen sich Räuchertofu, vegane Wurst, Pilze und Süßkartoffel zu den Bohnen in den Topf gesellen. Auch so entsteht ein herrlich kräftiges Aroma.
Und für die volle Brasilien-Erfahrung kannst du gerne noch unsere Brazilian Cooking Spotify Playlist anschmeißen.
Vegane Feijoada - Brasilianisches Nationalgericht
Zutaten
FEIJOADA
- 1 Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 2 Lorbeerblätter
- 400 g schwarze Bohnen, getrocknet
- 300 g Räuchertofu
- 150 g vegane Paprikawurst, z.B. Chorizo oder Merguez
- 200 g Pilze, z.B. Kräuterseitlinge
- 200 g Süßkartoffel
- 2 EL Sojasauce
- 1 EL Flüssigrauch (Liquid Smoke)
- 1 TL geräuchertes Paprikapulver
- Salz + Pfeffer
- Olivenöl
FAROFA
- 200 g Maniokmehl, grob
- 1 Zwiebel, klein
- 1 Zehe Knoblauch
- 2 EL Cashewkerne
- 1 EL Rosinen
- 3 EL Olivenöl
- 1 EL Petersilie, gehackt
- Salz + Pfeffer
ZUM SERVIEREN
- 1 Orange
- grünes Blattgemüse, z.B. Blattkohl, Grünkohl, Mangold, Pak Choi, ...
- Reis
Zubereitung
FEIJOADA
- Die schwarzen Bohnen in eine Schüssel geben, großzügig mit Wasser bedecken und für mindestens 8 Stunden oder über Nacht einweichen lassen. Vor der weiteren Verwendung abgießen.
- Die Bohnen mit 1,25 l Wasser (ohne Salz!) in einen großen Topf geben und zum Kochen bringen. Den entstehenden Schaum abschöpfen. Lorbeer hinzugeben und alles mit geschlossenem Deckel ca. 90 - 100 Minuten bei niedriger bis mittlerer Temperatur köcheln lassen, bis die Bohnen gar sind, aber noch Biss haben.
- Inzwischen Räuchertofu, Paprikawurst, Süßkartoffel und Pilze in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebel und Knoblauch fein hacken. In einer großen Pfanne mit einem großzügigen Schuss Olivenöl zuerst Räuchertofu und Paprikawurst bei mittlerer bis hoher Temperatur anbraten. Sobald diese Farbe nehmen Pilze, Süßkartoffel, Zwiebel und Knoblauch hinzugeben. Weitere 2-3 Minuten braten. Mit Sojasauce, Paprikapulver und Liquid Smoke würzen.
- Mit dem Pürierstab in die Bohnen gehen und einen kleinen Teil der Bohnen damit kurz pürieren, damit der Eintopf sämiger wird. Den Inhalt der Pfanne zu den Bohnen geben und alles ca. weitere 15 Minuten ohne Deckel köcheln lassen, bis die Süßkartoffel gar ist. Dafür die Temperatur leicht erhöhen. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Feijoada mit Farofa, gebratenem grünen Blattgemüse, Reis und Orangenscheiben servieren.
FAROFA
- Cashews, Rosinen, Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Mit Olivenöl in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur kurz anbraten.
- Das Maniokmehl hinzugeben und unter Rühren etwa 2 Minuten anrösten. Gehackte Petersilie unterheben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Song zum Rezept:
Zu diesem traditionellen Gericht soll es auch ein traditioneller Song sein. Somit fiel die Wahl auf einen der bekanntesten brasilianischen Songs. Hier in der großartigen Version von Luiz Henrique Rosa aus den 60ern. Eine ganze brasilianische Playlist haben wir auch.
(Du möchtest alle Songs zum Rezept anhören? Hier sind sie gesammelt in einer Playlist)
Andreas
Ich liebe das brasilianische Essen. Vor allem das Fingerfood. Die kleinen Teigtaschen mit Hähnchen, Coxinhas sind wirklich köstlich. Aber auch das Brasilianische Nationalgericht, die Feijoada hat es mir wirklich angetan. Ich kann es nur jedem empfehlen einmal zu probieren.
Lg
Andreas