Risotto ist eines der Gerichte, die oft als sehr aufwendig sowie kompliziert angesehen werden. Eigentlich ist die Zubereitung aber ziemlich einfach und es muss lediglich ein paar Mal umgerührt und Brühe hinzugefügt werden, während der Risottoreis gart. Definitiv kein Hexenwerk. Du kannst dieses Mysterium aber wunderbar für dich nutzen, denn Risotto macht bei vielen Leuten immer noch sehr viel Eindruck. Wenn es dann noch mit veganen Jakobsmuscheln serviert wird, wie dieses Fenchelrisotto, hast du die „Ohs“ und „Ahs“ also definitiv auf deiner Seite.
Doch Halt, Stop! Vegane Jakobsmuscheln? Wie soll das denn gehen? Eigentlich auch relativ einfach und ohne irgendwelche fancy Ersatzprodukte. Dazu solltest du erstmal wissen, dass Jakobsmuscheln nicht super fischig, sondern eher etwas süßlich und nussig im Geschmack sind. Serviert werden sie meist scharf und kurz angebraten sowie beträufelt mit etwas Zitrone. Sie sind dann außen leicht knusprig angeröstet, innen aber weiterhin weich.
All das lässt sich rein pflanzlich wunderbar reproduzieren. Das Fundament hierfür bilden Pilze. Genauer gesagt die Stiele von Kräuterseitlingen. Die sind grundsätzlich schon sehr fest und fleischig in der Textur sowie nussig im Geschmack. Die perfekte Ausgangsbasis also für vegane Jakobsmuscheln.
Die restlichen Aromen werden durch eine Marinade in den Pilz gebracht. Sojasauce und Misopaste sorgen für Würze und vollmundiges Umami-Aroma. Etwas Ahornsirup bringt Süße. Zitronensaft und Weißwein fügen eine fruchtige und geschmackvolle Säure hinzu, die bei echten Meeresfrüchten eigentlich nie fehlen darf. Und für einen Hauch von jodigem Meeresaroma darf auch noch ein Noriblatt, welches sonst eher vom Sushi bekannt ist, mit in die Marinade.
Damit die Aromen gut einziehen und die Pilz-Muscheln innen schön weich sind, werden sie kurz in der Marinade geköchelt und dürfen dann noch eine Weile darin ziehen. Am Ende wandern die Pilzstücke dann genau wie Jakobsmuscheln in eine heiße Pfanne und werden von beiden Seiten mit etwas Öl angebraten.
Doch zurück zum Risotto. Das kochen wir heute mit frischem Fenchel. Der hat vom Sommer bis tief in den Herbst hinein Saison. Die Haupterntezeit liegt meistens im Spätsommer und Frühherbst, also genau jetzt. Checkpot! Für zwei Portionen darf dann eine Fenchelknolle ins Risotto. Die wird einfach gewaschen, geviertelt und in feine Ringe geschnitten. So kann der Fenchel einfach zusammen mit dem Risottoreis gar gekocht werden und muss nicht extra gegart werden. Doppel Checkpot!
Um den Geschmack zu intensivieren, geben wir auch noch etwas frisch gemörserte Fenchelsaat hinzu. Falls du aber noch skeptisch gegenüber Fenchelaroma im Essen bist oder Fenchel nur als leichte Note magst, kannst du die Fenchelsaat einfach weglassen. Das Risotto wird dann einen ziemlich milden Geschmack haben. Perfekt, um Fenchel-Anfänger an dieses tolle und gesunde Gemüse heranzuführen.
Da Fenchel ganz wunderbar mit Zitrone harmoniert, geben wir zusätzlich zum obligatorischen Weißwein, ganz am Ende auch noch Zitronensaft mit ans Risotto. Der frische, fruchtige Säurekick rundet den Geschmack perfekt ab. So wird das Fenchelrisotto mit veganen Jakobsmuscheln vielleicht ja auch bald eines deiner Lieblingsessen.
Fenchelrisotto mit veganen Jakobsmuscheln
Zutaten
Fenchelrisotto
- 175 g Risottoreis
- 1 Knolle Fenchel
- 2 Zehen Knoblauch
- 100 ml veganer Weißwein, trocken
- 500 ml Gemüsebrühe, warm
- 2 EL vegane Butter, kalt
- 2 EL veganer geriebener Parmesan
- 1/2 Zitrone, Saft
- 1 TL Fenchelsaat, optional
- Olivenöl
- Salz + Pfeffer
Vegane Jakobsmuscheln
- 4 Kräuterseitlinge, mit möglichst dicken Stielen
- 3 EL Sojasauce
- 1 EL Misopaste
- 1 TL Ahornsirup
- 1/2 Zitrone, Saft
- 1 Noriblatt, getrocknet
- 100 ml veganer Weißwein, trocken
- 100 ml Wasser
- Pflanzenöl
Zubereitung
- Die Köpfe der Kräuterseitlinge abschneiden und bei Seite legen. Sie werden in diesem Gericht nicht benötigt. Die Stiele in etwa 2,5 cm dicke Scheiben schneiden. Diese an beiden Enden in einem Diamant-Muster einritzen.
- Die restlichen Zutaten der veganen Jakobsmuscheln (außer dem Öl) in einen Topf geben und aufkochen. Die Pilze hineingeben und 2 Minuten köcheln lassen. Dann von der Hitze nehmen und mindestens 25 Minuten ziehen lassen.
- Die Fenchelknolle waschen, vom Grün trennen, vierteln und in dünne Ringe schneiden. Den Knoblauch fein hacken. Beides in einem Topf mit einem guten Schuss Olivenöl bei mittlerer Temperatur anschwitzen. Die Fenchelsaat mörsern. Zusammen mit dem Risottoreis hinzugeben und ebenfalls anschwitzen. Alles mit dem Weißwein ablöschen und diesen verkochen lassen.
- Einen großen Schöpfer Brühe hinzugeben, so dass der Reis knapp bedeckt ist. Nun das Risotto bei geringer bis mittlerer Hitze garen lassen. Alle paar Minuten etwas Brühe nachgießen und kurz durchrühren, damit der Reis bedeckt ist und nicht ansetzt. Je nach Reissorte sollte das Risotto nach 20-30 Minuten Garzeit fertig sein.
- Die Pilze aus der Marinade nehmen, trocken tupfen und von beiden Seiten in einer Pfanne mit etwas Öl scharf anbraten.
- Das Risotto von der Hitze nehmen und sowohl die kalte vegane Butter als auch den Cashewparmesan unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken, auf zwei Teller aufteilen und mit den Pilz-Jakobsmuscheln und nach Belieben etwas Fenchelgrün und noch mehr Cashew-Parmesan bestreut servieren.
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