Wir lieben Bissara und möchten dir gerne erklären warum. Dafür eine kleine Zeitreise: Es ist das Jahr 2017. Wir haben Portugal und Spanien hinter uns gelassen und backpacken gerade durch Marokko. Dort ernähren wir uns auf Grund des eher spärlichen veganen Angebots eigentlich fast nur von Oliven, marokkanischem Salat (= Tomate + Gurke + Zwiebel) sowie den obligatorischen Gemüse-Tajines mit und ohne Couscous. Alles lecker, aber leider wenig abwechslungsreich. Bis wir eines Morgens in einer engen Gasse der Medina einen kleinen Stand mit einem sehr großen Suppentopf entdecken und uns direkt mit der ersten Probierportion schlagartig in die dickliche Bohnensuppe verlieben. Ab da fragen wir uns für den Rest der Reise in jeder Stadt bei den Einheimischen nach Bissara durch. Die ist oft gar nicht so leicht zu finden, weil Touristen dieses einfache aber leckere Essen noch nicht für sich entdeckt haben und sich in Marokko allgemein noch keine ausgeprägte Restaurant- und Straßenimbiss-Kultur etabliert hat, wie es in vielen anderen Ländern der Fall ist. Doch wir sind hartnäckig und feiern jede Bissara wie ein Festmahl.
Bissara ist eine Suppe aus der Favabohne, die übrigens auch unter den Namen Ackerbohne, Saubohne, dicke Bohne oder Puffbohne zu finden ist. Die marokkanische Bohnensuppe wird in der Regel als Frühstück gegessen. Sie ist sehr simpel in der Zubereitung und wird mit einer ordentlichen Menge Kreuzkümmelpulver, etwas Chili- oder Paprikapulver und Olivenöl serviert. Fladenbrot gibt es auch noch dazu. Damit lassen sich schließlich wunderbar die Reste aus der Schüssel kratzen. Und das will man am Ende immer, weil es so gut schmeckt. Wir schwören! Ach und haben wir schon Kreuzkümmelpulver erwähnt? Das gehört unbedingt dazu. Wer sich mit Bissara richtig Mühe geben und den vollen Geschmack herausholen will, kann dafür auch Kreuzkümmelsaat frisch anrösten und mahlen. Aber keine Angst, es wird dir auch ohne diesen Aufwand schmecken.
Bissara – Marokkanische Bohnensuppe
Zutaten
- 250 g Favabohnen, getrocknet + geschält
- 750 ml Wasser
- 2 Zehen Knoblauch, grob zerdrückt
- 1 TL Kreuzkümmelpulver, plus etwas extra zum Servieren
- 1 TL Paprikapulver
- 1/2 TL Salz
- 2 EL Olivenöl, plus etwas extra zum Servieren
- etwas Chilipulver, alternativ scharfes Paprikapulver zum Servieren
Zubereitung
- Favabohnen über Nacht in ausreichend Wasser einweichen. Das Einweichwasser anschließen abgießen.
- Die eingeweichten Bohnen mit Wasser, Knoblauch, Kreuzkümmel- und Paprikapulver in einen großen Topf geben, aufkochen und mit geschlossenem Deckel bei eher niedriger bis mittlerer Temperatur für mindestens 30 Minuten köcheln lassen.
- Wenn die Bohnen weich sind, Olivenöl und Salz hinzugeben und die Suppe fein pürieren.
- Die Suppe auf Schüsseln verteilen und großzügig Kreuzkümmel- und Chilipulver sowie Olivenöl darüber geben. Mit Fladenbrot servieren. Richtig marokkanisch wird es, wenn du dazu noch ein paar Oliven und ein Glas Minztee reichst.
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